Ich habe mich für Facebook als meine Hauptplattform entschieden. Nehmen wir mal an, Sie, die Firma XY, haben sich auch entschlossen, Facebook für Ihr Unternehmen zu nutzen. Voller Eifer richten Sie sich eine Facebook Seite ein. Der erste Beitrag (Post) ist einfach: “ Hurra, wir sind ab jetzt auch auf Facebook!“ Nach dem Sie ein Bild von Ihrem Schreibtisch und mittags das Bild von einer Tasse Kaffee gepostet haben, überlegen Sie, was kommt jetzt als Nächstes? Fällt mir heute noch etwas ein? Hm, vertagen wir das auf Morgen.
Am nächsten Tag kommt ihr Kollege aus dem Urlaub zurück. Er erinnert sich, dass er einen Artikel über Ziele und Planung von Beiträgen gelesen hat. Den Kopf voller Ideen geht er zum Chef und fragt, ob er ein Team zusammenstellen kann, welches sich um die Facebook Seite kümmert. Er ruft sein Team zusammen und beginnt zuerst mit der Planung.
Konzept erstellen und die Strategie festlegen
Die Ziele für die Nutzung der Sozialen Medien hat die Firma XY bereits festgelegt, als sie überlegt hat, ob sie sich hier engagieren soll oder nicht. Die Zielgruppe wurde bestimmt und der „ideale Kunde“ beschrieben. Nun liegt es an dem Team, die richtigen Themen zu finden und messbare Ziele festzulegen.
Das Team überlegt, welche Themen in die Firmenstrategie passen und welche Firmenziele vorgegeben sind. Sie schauen sich das Marketingkonzept an und was in der nächsten Zeit geplant ist. Sie überlegen, welche Themenbereiche sich am besten eignen. Welche Produkte und Dienstleistungen haben einen Mehrwert? In welcher Sparte können wir exklusive Inhalte anbieten? Welche kritischen Themen sollen wir vermeiden? Was können wir über das Unternehmen erzählen?
Der nächste Punkt ist, wie lassen sich die Ziele messen. Sind die vorgegebenen Ziele besser anhand des Engagements oder der Fanzahlen zu verfolgen oder an den Verkaufszahlen?
Was werden wir posten?
Nach dem das Facebook Konzept erarbeitet ist, macht sich das Team an die konkrete Planung. Ein Kollege hat schon vorher recherchiert, wie oft und wann, sie die Beiträge am Anfang schreiben wollen.
Die Tage und Uhrzeiten für die Beiträge werden festgelegt. Daraus ergibt sich eine bestimmte Anzahl von Posts, die vorbereitet werden müssen. Es wird ein Mix aus verschiedenen Themenbereichen geben.
Aktuelle Inhalte und Neuigkeiten kommen als Erstes infrage. Ergänzend werden Informationen zur Firma und Hintergrundgeschichten gepostet. Weitere Beiträge werden über Erfahrungen und Tipps & Tricks berichten. Die Firmengeschichte wird in der Chronik dokumentiert. Die Unterhaltung wird auch nicht zu kurz kommen, verschiedene Bilder oder Geschichten zum Schmunzeln wird es auch geben.
Die verschiedenen Marketingaktionen werden durch Beiträge begleitet. Aber Vorsicht! Die Facebook Seite ist zwar ein Marketingtool aber es geht hier um Kommunikation! Die Fangemeinde mag es überhaupt nicht, Werbetexte oder Werbesprüche zu lesen. Wer nur seine Produkte oder Firma anpreist, gewinnt keine Fans. Im Vordergrund steht der Informationsaustausch. Durch Fragen und Umfragen lässt sich gut Feedback einfordern. Über die Facebook Seite lassen sich gut Veranstaltungen planen. Gewinnspiele sind beliebt, um mehr Fans zu bekommen.
Zu einem späteren Zeitpunkt sollen Videos gedreht und eingebunden werden. Dazu wird es einen eigenen YouTube Kanal geben.
Als Inspiration hat sich das Team erfolgreiche Facebook Seiten angesehen, beispielsweise die von Ritter Sport und Starbucks.
Beiträge ordnen – Redaktionsplan erstellen
Die gesammelten Themen und Ideen werden in den Redaktionsplan eingetragen. Das kann ein einfaches Excelsheet sein, in dem die Tage und Uhrzeiten eingetragen sind, an denen Beiträge erscheinen sollen.
Als Erstes trägt das Team feste Ereignisse, wie Weihnachten, Ostern, Ferien oder das Firmenjubiläum ein. Als Nächstes die geplanten Marketingaktionen, die mit Beiträgen unterstützt werden. Die Lücken im Zeitplan werden mit Beiträgen aus den erarbeiteten Themen gefüllt. Es bleibt noch genug Platz für aktuelle Neuigkeiten und geteilte Posts.
Das Team erstellt den Redaktionsplan bis Ende des Jahres und beschließt, bald mit der Planung des Folgejahres zu beginnen.
Strukturen schaffen und personelle Fragen klären
Ich bin für meine Facebook Seite selber verantwortlich. Ich habe einen Redaktionsplan für Social Media und einen für mein Blog. Für meine gesamten Aktivitäten on- und offline habe ich einen Marketingplan. Ich habe mir eine Liste mit Prozessabläufen erstellt und eine Zeitplanung gemacht.
In einem Team ist es noch wichtiger, die Prozessabläufe zu kennen und einen Verantwortlichen zu benennen, der im Fall eines Falles auch entscheiden kann, was zu tun ist. Die Teammitglieder müssen ihre Zuständigkeiten kennen und wissen, wer welche Rechte hat.
Ein Teamplan sorgt für einen reibungslosen Ablauf. Im Redaktionsplan wird festgehalten, wer für die einzelnen Beiträge zuständig ist. In manchen Firmen wird auch eine Netikette oder Netiquette mit Verhaltensregeln aufgestellt.
Mit einem schönen Foto wird sich das Team in der Chronik vorstellen und seine Beiträge mit einem Namenskürzel kennzeichnen. Die Fans möchten wissen, wer die Beiträge postet, wer auf die Kommentare antwortet und wer der Administrator ist.
Zusammenarbeit mit dem Marketing
Das verantwortliche Team für Social Media sitzt meistens in der Marketingabteilung. Sie sind über den Marketingplan informiert und wissen, welche Aktionen geplant sind. Facebook lässt sich gut in Kampagnen einbeziehen. Sie können ihre Fans als Produktester werben, über neue Produktnamen abstimmen lassen oder einen Wettbewerb starten.
Fazit
Zugegeben, es ist viel Arbeit, die vorab geleistet wird. Mit einem Facebook Konzept können Sie aber die Unternehmensziele besser umsetzen. Ein Konzept hilft Ihnen, die typischen Anfängerfehler nach dem Start zu vermeiden. Mit dem Redaktionsplan haben Sie die Beiträge festgelegt und müssen nicht ständig überlegen, was Sie regelmäßig posten sollen.
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