Warum scheuen sich so viele WordPress Anwender, den Gutenberg-Editor zu benutzen? Sind es die negativen Äußerungen über Gutenberg und die Blöcke? Ist es die Angst vor dem Unbekannten? Ist es die Bequemlichkeit oder die Unlust Neues zu lernen? Gib dem Gutenberg-Editor eine Chance. Ich helfe dir dabei. Mit diesem Beitrag starte ich eine Serie: Arbeiten mit dem Gutenberg-Editor.
Seit mehr als einem Jahr ersetzt Gutenberg den bisherigen WordPress-Editor. Doch viele WordPress Anwender scheuen sich davor, ihn zu installieren. Das belegen die Downloadzahlen von WordPress. Nur ein Fünftel aller Anwender führte ein Update von 4.9 auf 5.0 aus. Inzwischen dürften einige das Update nachgeholt haben. Erschreckend ist, dass im Januar 2020 noch etwa ein Drittel mit WordPress Versionen arbeitet, die älter sind als 5.0. Die aktuelle Version ist 5.3.2. Es gibt keine Zahlen, die belegen wie viele Anwender den neuen oder alten Editor benutzen, denn beides ist möglich. Die genauen Zahlen kannst du unter WordPress Download Counter und WordPress Statistiken nachlesen.
Was ist der Gutenberg-Editor?
Gutenberg ist der neue WordPress-Editor, der mit dem Update auf 5.0 am 06.12.2018 eingeführt wurde. Der Editor wurde nach Johannes Gutenberg benannt, der den Buchdruck revolutionierte. Der neue Editor arbeitet nicht mehr mit Fließtext, wie die gängigen Textprogramme. Die Beiträge und die Seiten werden aus verschiedenen Blöcken zusammengesetzt. So sind die Überschrift, ein Bild oder ein Textabsatz jeweils ein Block.
Warum wurde der neue Block-Editor eingeführt?
Der neue Block-Editor ist eine sinnvolle Weiterentwicklung. Er ist flexibel und ermöglicht es, die Inhalte besser zu strukturieren. Der Gutenberg-Editor enthält viele neue und nützliche Funktionen. Mit den Blöcken können Layouts besser und leichter umgesetzt werden. Den Blöcken können, zusätzlich zum verwendeten Theme, Eigenschaften und Aussehen zugewiesen werden. Langfristig soll der Pagebuilder überflüssig werden.
Mit den zukünftigen WordPress Updates kommen neue Blöcke dazu und die vorhandenen Blöcke werden fortlaufend ausgebaut.
Vorteile
Die Zukunft liegt in leichten, schlanken Designs. WordPress ist ein CMS (Content Management System), mit dem nicht nur Blogs, sondern auch komplexe Websites erstellt werden. Mit dem Blockprinzip lassen sie sich leicht umsetzen. Die Trennung von Design, Inhalt und Funktion wird unterstützt. Das Theme gibt das Design vor, das Layout wird mit den Layout-Blöcken umgesetzt. Die heutigen überladenen Pagebuilder werden überflüssig.
Nachteile
Der Einstieg in WordPress ist nicht ganz so leicht, wie früher und bedeutet mehr Einarbeitung. Der Umstieg auf den neuen Gutenberg Editor erfordert ein Umdenken und eine neue strukturierte Arbeitsweise.
Die in WordPress eingebauten Gutenberg-Blöcke können standardmäßig noch nicht alle Funktionen und Layout-Wünsche abdecken. Diese Lücke füllen die zahlreichen Plugins, die es inzwischen gibt.
Einige Blöcke funktionieren noch nicht so, wie gewünscht. Ich habe beispielsweise Probleme mit den Tabellen. Ich ersetze sie, wo es geht durch Listen. Bisher musste ich noch nicht auf den Classic-Block zurückgreifen.
Umstieg auf den Gutenberg-Editor
WordPress, Themes und Plugins entwickeln sich weiter und zukünftig führt kein Weg an Gutenberg vorbei. Es gibt keinen Grund den Umstieg weiter zu verschieben. Falls du es noch getan hast, solltest du ein Update auf die neueste WordPress Version machen, egal ob du den neuen Editor benutzen möchtest oder nicht. Die Aktualisierungen von WordPress beheben Fehler und schließen Sicherheitslücken. Wie vor jedem größeren Update solltest du ein paar Dinge beachten.
Checkliste Update
- Backup erstellen!
- Prüfen, ob alle Plugins auf dem neuesten Stand sind und mindestens mit WP 5.0 getestet wurden. Veraltete Plugins sind die häufigste Ursache, wenn WordPress nicht funktioniert.
- Prüfen, ob das verwendete Theme Gutenberg-Blöcke unterstützt.
- Update durchführen.
Alle bisherigen Beiträge werden nach dem Update in Classic-Blöcke umgewandelt. Falls dein Theme keine Blöcke unterstützt, solltest du dir ein neues Theme suchen, bevor du mit den neuen Blöcken zu arbeiten anfängst. Inzwischen gibt es viele Themes, die Gutenberg unterstützen. Mit dem neuen WordPress Standard Theme Twenty-Twenty bist du auf der sicheren Seite.
Die ersten Schritte mit dem Gutenberg-Editor
Richte dir einen Testbeitrag ein, in dem du die Blöcke ausprobieren kannst. Fange mit den Basic-Blöcken an und suche dir anschließend die Blöcke aus, von denen du glaubst, dass du sie am häufigsten benutzen wirst. Damit bekommst du ein Gefühl für die Verwendung der Blöcke.
Jetzt bist du fit für die ersten Beiträge mit den Gutenberg-Blöcken. Ich habe meine alten Beiträge nur dann von einem Classic-Block in die neuen Blöcke umgewandelt, wenn ich die alten Beiträge überarbeitet habe. Einige Beiträge habe ich nur mit neuen Blöcken ergänzt.
Wenn du zum ersten Mal mit WordPress arbeitest, unterliege nicht der Versuchung den Classic-Block zu verwenden. Die Umstellung ist schwieriger als von Anfang an, mit den Gutenberg-Blöcken zu arbeiten.
Fazit
Höre nicht auf die negativen Stimmen! Gib dem Gutenberg-Editor eine Chance. Probiere es selber aus. Das Arbeiten mit den Blöcken ist gar nicht so schwer. Lass dich nicht entmutigen! Für einen Beitrag wie diesen hier brauchst du nur ein paar Basisblöcke, die einfach zu handhaben sind. Ich helfe dir dabei.
Beitragsbild: Logo – WordPress.org, Grafik – Kristina Marino